Nach den großflächigen Stromausfällen in Spanien und Portugal warnt Adam Marrè, Chief Information Security Officer von Arctic Wolf und ehemaliger FBI-Spezialagent, eindringlich vor den Risiken für kritische Infrastrukturen.
Mögliche Cyberattacke: Alarmstufe Rot für die westliche Infrastruktur
Die plötzlichen Stromausfälle, die am Montag große Teile Spaniens und Portugals betroffen haben, könnten – sollte sich der Verdacht einer Cyberattacke bestätigen – ein dramatisches Beispiel für ein lange prognostiziertes Szenario sein.
„Wenn die Stromausfälle in Spanien und Portugal das Ergebnis eines Cyberangriffs sind, ist das eine Demonstration dessen, wovor Sicherheitsexperten seit Jahren warnen – und wie ein Angriff durch einen Nationalstaat potenziell die Infrastruktur der westlichen Welt lahmlegen könnte“, erklärt Adam Marrè.
Er verweist auf eine grundlegende Schwäche vieler Versorgungssysteme:
„Diese Branchen basieren oft auf alten Systemen, die nie für heutige Bedrohungen konzipiert wurden. Dadurch sind sie äußerst schwer zu verteidigen.“
Auch ohne Cyberangriff: dringender Handlungsbedarf
Selbst wenn sich kein gezielter Angriff bestätigen sollte, sieht Marrè dringenden Handlungsbedarf:
„Auch wenn es sich nicht um einen Cyberangriff handelt, sollte jedes Land und jede Organisation mit kritischer Infrastruktur dieses Ereignis als Warnung verstehen und sofort ihre Netzwerke überprüfen, um sicherzustellen, dass sie sicher sind.“
Sein Appell richtet sich insbesondere an Versorgungsunternehmen, Energieanbieter und staatliche Einrichtungen, deren Systeme zunehmend in den Fokus von Cyberkriminellen und staatlich unterstützten Angreifern geraten.